Leisniger Schützen wollen zurück aufs Burg- und Altstadtfest

2017 war die Privilegierte Bürgerschützengesellschaft zu Leisnig nach 21 Jahren erstmals nicht beim größten Fest der Burgstadt dabei. Das traditionelle Armbrustschießen fiel wegen zu teurer Genehmigungen und magelnder öffentlicher Unterstützung aus. In diesem Jahr möchten die Schützen mit einer modernen Anlage auf der Vereinsschießbahn ein zusätzliches Angebot schaffen.

Von Sebastian Fink

Wolfgang Pfeifer ärgert sich noch immer. "20 Jahre lang haben wir auf dem Burg- und Altstadtfest mit der Armbrust geschossen. Und plötzlich ist da eine Genehmigung notwendig", sagt der Präsident des Vereins Privilegierte Bürgerschützengesellschaft zu Leisnig 1421 über die Absage für das Burg- und Altstadtfest im vergangenen Jahr. Weil die Kosten für Gutachten und Antrag deutlich höher liegen, als die Summe, die der Verein in zwei Tagen einspielen könnte, verzichtete man nach 20 Jahren in Folge erstmals auf die Teilnahme. "Dabei hatten wir in 26 Jahren Vereinsbestehen keinen Unfall, kein Vorkommnis", hebt Pfeifer hervor - egal ob mit der Armbrust, oder beim zehn Jahre lang hinter dem Schützenhaus abgehaltenen Tontaubenschießen und bei großen Schützenversammlungen wie 2007 auf der Leisniger Burg.

Doch Pfeifer wäre nicht Pfeifer, wenn der langjährige Landtagsabgeordnete (CDU) nicht schon einen Alternativplan hätte. "Für dieses Jahr haben wir uns etwas ausgedacht, wie wir die kulturelle Szene ohne Genehmigung beleben können", sagt er. Multiflexionsschießen heißt hier das Zauberwort. Für das Schießen mit einer Laserpistole auf eine Leinwand, die per Computerprogramm bespielt wird, ist eine Genehmigung nicht notwendig. Eines der Vereinsmitglieder besitzt so eine Anlage privat und will diese dem Verein zur Verfügung stellen.

Da die Technik nicht im Freien benutzt werden kann, will der Verein seinen Beitrag zum Burg- und Altstadtfest von der eigenen Schießbahn aus am Lindenplatz beisteuern. "Wer zum Burg herunterlaufen kann, kann auch in den Schiesskeller am Lindenplatz zu uns kommen", sagt Pfeifer. Das Angebot sei als Abwechslung zu den vielen Ständen auf dem Burglehn gedacht, das zunächst am Festsonnabend, 25. August, gelten solle, bei guter Auslastung aber auch noch einen Tag länger stehen könne.

Wir wollen den Nachwuchs vom Hobby Schießen begeistern. Seit 2007 ist die Jugendgruppe im Verein aktiv.Mit Sophie Werner und Richard Wolf verfügte der Verein jahrelang über zwei herausragende Nachwuchsschützen, die viele Landesmeisterschaften gewannen und auch bei nationalen Titelkämpfen auf dem Treppchen landeten.

Bis zu sechs Nachwuchsschützen waren gleichzeitig aktiv. Derzeit sind zwei Jugendliche im Verein, die sich freitags am Nachmittag zum Training mit dem stellvertretenden Vereinsvorsitzenden und Jugendwart Gerd Hessel treffen. Wolfgang Pfeifer hofft, dass sich wieder mehr junge Leute für das Hobby Schießen begeistern. Vielleicht gerade über das Multiflexionsschießen. "Wenn Jugendliche darin einen Anreiz finden, kann ich mir vorstellen, dass wir so eine Anlage als Verein kaufen", sagt er.

Einen eigentlichen Mitgliedermangel hat der derzeit 40 Schützen starke Verein nicht zu beklagen. "Unsere Zugänge liegen meist im Alter von 45 bis 60 Jahren. Und die kommen nicht nur , weil sie einen Waffenschein brauchen. Das sind echte Zugänge, die neue Gedanken in den Verein hineinbringen und das Vereinsleben positiv beeinflussen", freut sich Pfeifer. Sieben Erwachsene sind derzeit im Wettkampfbetrieb des SSB angemeldet und trainieren auf der im Jahr 2003 fertig gestellten Anlage im früheren Heizungskeller der Grundschule am Lindenplatz. Eine moderne Druckluftanlage mit Kompressor sorgt für professionelles Schießvergnügen mit Druckluftpistolen und die Möglichkeit, hier Wettkämpfe auszutragen. Oberschützenmeister Harry Geißler hält den Schießbetrieb am Laufen.

Wir hoffen auf weitere Neuzugänge. "Im Alter von 30 bis 50 haben wir nur eine ganz dünne Besetzung. Für manche ist vielleicht der Vereinsname ein Problem. Privilegiert sein, bedeutet für viele Bürger immer noch, wohlhabend zu sein, Geld zu haben. Aber das spielt in unserem Falle überhaupt keine Rolle", betont er.

Dass man im Erwachsenenalter eine Leidenschaft fürs Schießen entwickeln kann, hat der pensionierte Politiker am eigenen Leib erfahren. "Zu DDR-Zeiten war ich Pazifist. Ich bin nur an die Spitze des Vereins gegangen, weil ihn jemand aus der Region neu gründen sollte. Heute ist Schießen für mich die schönste Nebensache der Welt", schwärmt Pfeifer, dessen Vater im früheren Verein bis 1945 schon Mitglied gewesen war. Bis 1990 gab es durch die Zwänge des DDR-Regimes keinen Schützenverein. Kurz nach der Wiedervereinigung, am 10. März 1992, erweckten 23 Leisniger mit Hilfe Wolfgang Pfeifers den Verein zu neuem Leben.

Heute ist der Verein für die Mitglieder ein Stück Heimat. "Alle Zugänge der letzten sieben, acht Jahre sind bei uns heimisch geworden. Unser Credo lautet: Brauchtum,Geschichte, Pflege historischer Traditionen und Sport", sagt Pfeifer nicht ohne Stolz. Drei bis vier Mal im Monat treffe man sich zu Vereinsveranstaltungen. Zudem trainieren die Leisniger acht Mal im Jahr den Schießplatz Glossen bei Mügeln. Geht der Plan des Vereins zum Burg- und Altstadtfest auf, werden bald noch mehr Schützen Pfeifers "schönster Nebensache der Welt" fröhnen.

Unsere Historie

EingangEiner der ältesten Schützenvereine Sachsens stellt sich vor.

Am 10. März 1992 wurde mit der Wiedereinsetzung des Vereines ein Neubeginn vorgenommen. Nach über 47 Jahren des Schweigens und Vergessens dürfen freie Bürger in der Stadt Leisnig und im ganzen Land Sachsen endlich wieder selbstbewusst, voller Stolz und mit Freude, Brauchtum, Tradition und sportliches Schießen in der Privilegierten Bürgerschützengesellschaft zu Leisnig 1421 e.V. pflegen.

Mit der Wiedergründung des Vereines wurde eine Jahrhunderte alte Tradition wieder aufgenommen und von 20 Gründungsmitgliedern umgesetzt. Im Protokoll der Gründungsversammlung lesen wir, dass sich die Gründungsmitglieder zum Inhalt einer Satzung verständigten, die bis heute in ihren Grundlagen und inhaltlichen Schwerpunkten Bestand hat.

Mit der Vereinsgründung bestimmen die Mitglieder Zweck, Ziel und Inhalt unseres Vereineslebens und vermitteln durch ihre Vorbildwirkung und ihr Engagement dies allen Bürgern in der Region und in Leisnig.

Wir möchten uns Einbringen und in kameradschaftlicher und offener Art und Weise die alten Traditionen neu beleben und weitervermitteln.

1992 waren wir einer der ersten Schützenvereine in der Region Döbeln, die im Vereinsregister eingetragen wurden. Verständlich, dass unser Mitgliederzahl recht schnell anstieg und bis zu 80 Personen umfasste. Heute sind in unserem Verein 42 Mitglieder aktiv.

Am Anfang hatten wir keine eigenen Vereinsräume. Im Jahre 2001 begannen wir mit dem Ausbau der Kellerräume der Westseite der Siegesmund–Reschke-Schule in Leisnig. Wir schafften es in fast zwei Jahren ein Vereinsheim mit einer Luftgewehrschießanlage bestehend aus fünf Bahnen, die notwendigen sozialen Räumlichkeiten und vor allem unseren Aufenthaltsraum zu gestalten.

Im Jahr 2003 haben wir, die Mitglieder der Privilegierten Bürgerschützengesellschaft zu Leisnig 1421 e.V. dieses Vereinsheim übernommen und sind auf das Erreichte sehr stolz und glücklich.  

Keller3

 

 

Jahresabschlussfeier 2011

Wie jedes Jahr führten wir auch 2011 unsere Jahresabschlußfeier in der Linde durch.

Michael Schreppel wurde Schützenkönig 2011
1.Ritter Gerd Hessel
1.Ritter Joachim Kistmacher


Jungendschützenkönig 2011 wurde Florian Plötz
1.Prinz Richard Wolf
2.Prinz Sophie Werner

2012

20 Jahre Leisniger Schützenverein

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Am 10.03.2012 ist es genau 20 Jahre her, das 20 interessierte Bürger zusammenfanden, um eine Jahrhunderte alte Tradition wieder aufleben zu lassen, indem Sie die Priv. Bürgerschützengesellschaft zu Leisnig 1421 e.V. wieder gründeten.

Das es endlich wieder einen Schützenverein geben sollte, dass war damals allen Gründungsmitgliedern sehr wichtig, schließlich hat der Verein in Leisnig Wurzeln, die bis 1421 zurückverfolgbar sind. So sehen sich die Leisniger Schützen vor allem in der Tradition und Geschichte der Altvorderen, mit der wir uns intensiv befassen und die wir erforschen.

Die Bedingungen hierfür sind günstig. Im Fundus der Burg Mildenstein schlummert eine umfassende Quelle, die nachhaltig und dauerhaft zur Verfügung steht und entsprechend genutzt wird. Ehrenmitglied Jürgen Rostock widmet sich voller Hingabe dieser anspruchsvollen Aufgabe.

Wir waren einer der ersten Vereine, die ins Vereinsregister der Region eingetragen wurden. Höhepunkte im Vereinsleben der letzten zwei Jahrzehnte bildeten die Schaffung von eigenen Vereinsräumen mit Luftgewehrschießanlagen, der Aufbau der Leistungsgruppe der Sportschützen und der seit fünf Jahren bestehenden Jugendgruppe. Die Leisniger Sportschützen sind sehr aktiv.

Bei den Deutschen Meisterschaften in den letzten zwei Jahren war Sophie Werner Sachsenbeste und belegte vordere Plätze. Richard Wolf erkämpfte bei Deutschen Meisterschaften 2011Bronze. Trainiert und umsorgt werden die Jugendlichen von Albert Patzig aus Waldheim und Eberhard Jahn aus Leisnig. Der jüngste Schütze ist Vincent-Roy Dörr mit elf Jahren.

Zu Vereinen in der Region pflegen wir ein kameradschaftliches und gutes sportliches Verhältnis.

Von den Gründungsmitgliedern von vor 20 Jahren sind heute Wolfgang Pfeifer ( Präsident ) und Gerd Hessel im Vorstand. Danke sagt der Vorstand allen Mitglieder und Sponsoren für ihre aktive Arbeit und dauerhafte Unterstützung. Das ist unser aller Erfolg.


Schützenkönig 2012

Holger Klotsche

 Jugenschützenkönig

Vincent Ray Dörr (Mitte)

 Dreigestirn 2012

Dreigestirn 12
v.l. Siegfried Moser (1. Ritter), Holger Klotsche (Schützenkönig ), Michael Ritter (2. Ritter)


 

Auch im Sportjahr 2012 können die Leisniger gute sportliche Ergebnisse vorweisen.      

Neujahrspokal 2012 Sophie Werner 1.Platz
  Richard Wolf 1.Platz
  Richard Wolf 1.Platz
  Richard Wolf 1.Platz
  Richard Wolf 3.Platz
Landesjugendkönigsschießen Sophie Werner  2.Platz

Unser Vorstand für die nächsten 4 Jahre .

pf Ulrich Duerasch2 ho
Wolfgang Pfeifer
Präsident
Ulrich Dürasch
Stellvertreter
Holger Klotsche
Schatzmeister
ha1 ge  Beuschold Lutz  
Harry Geisler
Oberschützenmeister

Gerd Hessel
Schützenmeister

Lutz Beuchold
Schützenmeister
 
   to    
  Tobias Plänitz
Beisitzer
   

 

 

   
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